„Wie Männer kunstpädagogische Fachgeschichte schrieben – und warum Frauen in diesem hart umkämpften Territorium wenig Platz finden“
Vortrag von Johanna Tewes am 5. Juni 2018 um 16.30 Uhr im Zeichensaal des Kunst-Silos im Rahmen der Museumskoffer Werkstatt „Historische Kinder- und Jugendzeichnungen“ von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender.
In ihrer Dissertation befasste sich Dr. des. Johanna Tewes, Gymnasiallehrerin und Fachleiterin Bildende Kunst am Walddörfer-Gymnasium in Hamburg sowie Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg mit der Geschichte der Kunstpädagogik. Dabei liest sich die Fachgeschichte des 20. Jahrhunderts in Überblicksdarstellungen über weite Strecken so, als hätten Frauen hierin in Forschung und Lehre keine nennenswerte Rolle gespielt. Ihre Forschungsleistungen werden selten zitiert und gewürdigt, über ihre Biografien ist wenig bekannt.
Diesem Eindruck stehen die Lebenswerke und Schicksale zahlreicher Kunstpädagoginnen entgegen, die bereits vor oder unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg zentrale Erkenntnisse zu kunstpädagogischen Forschungsfeldern publiziert haben. Ihre Ansätze gerieten jedoch durch fachpolitisch motivierte Praxen des Unsichtbarmachens, den Kampf um Professuren und Deutungshoheiten sowie einen über weite Strecken ahistorisch geführten Fachdiskurs in Vergessenheit.
In ihrem Vortrag am 5. Juni 2018 um 16.30 Uhr im Zeichensaal des Kunst-Silos möchte Dr. des. Johanna Tewes die wissenschaftlichen Verdienste von Kunstpädagoginnen verstärkt in den Blick zu nehmen und damit anregen, ihre Ansätze systematisch für den Fachdiskurs aufarbeiten.

Weiter Nachrichten
24.02.2020 Forschungskooperation zu historischen Kinderzeichnungen in Rom
24.02.2020 Modellprojekt „Artist in World Heritage“ mit dem Fach Kunst ab 8. Oktober im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal
24.02.2020 Ein Museumskoffer zum Paderquellgebiet - Schenkung für das Stadtmuseum
24.02.2020 „Learning from the past for future generations“ – Tagung des Arbeitskreises „World Heritage Education“ in der GRIMMWELT Kassel
29.01.2019