"Letter-Art und Wissensbilder: Eine Collage der Montanregion Marienberg"

Welterbebildung im Erzgebirge durch die Universität Paderborn

Bereits 2015 widmeten sich die Schüler*innen des Gymnasiums Marienberg während ihrer Projektwoche dem Thema Montanregion und der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe. In diesem Jahr hat Chris Tomaszewski, der Künstler und Promovend der Universität Paderborn, Fach Kunst, Teilnehmer am Arbeitskreis World Heritage Education, in Zusammenarbeit mit der Welterbekoordination Sachsen, Technische Universität Bergakademie Freiberg und den Kunstlehrern Steffen Börner und Rita Seidel das Thema erneut aufgegriffen. Im Rahmen des 20. Kulturversuchs, einer Projektwoche vom 18. bis 22. Juni 2018 am Gymnasium Marienberg, wurde der Workshop "Letter-Art und Wissensbilder: Eine Collage der Montanregion Marienberg” mit 30 Schüler*innen der überwiegend 5. und 6. Klasse realisiert.

Die Schüler*innen konnten sich künstlerisch und kreativ mit dem Thema Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří auseinandersetzen. Nach dem Prinzip des „Letter-Art“ gestalteten sie die eigene künstlerische Recherche auf Briefumschlägen. Inspiriert von dem 1522/1523 von Hans Hesse geschaffenen Annaberger Bergaltar, wurden die auf den Briefumschlägen entstandenen Szenen und Geschichten am Ende der Projektwoche zu einer Collage montaner Wissenswelt zusammengesetzt und im historischen Ambiente des roten Turms in Marienberg am vergangenen Freitag interessierten Besucher*innen präsentiert. Eine Wanderausstellung und eine Erweiterung der Collage mit weiteren Bergbauregionen des Erzgebirges ist in Planung.

Der Workshop startete auf dem Pferdegöpel in Marienberg durch eine Einfahrt in den Rudolphschacht und einem Vortrag zum UNESCO-Welterbe und zur außergewöhnlichen universellen Bedeutung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Die Schüler*innen gestalteten im Projekt Münzen in der Technik der "Grisaille" (Graumalerei) mit Motiven aus Marienberg und Umgebung, darunter Bergbauheilige, Stadtwappen, Türme und Tiere im Bergbau. Die Schüler*innen vertieften sich in die Arbeit und spezialisierten sich auf ein eigenes Thema, das sie auf Briefumschlägen festhielten. Chris Tomaszewski zeigte ihnen, wie man mit wenigen künstlerischen Handgriffen Mineralien mit Acrylfarbe malt oder mittels Tablet-PC und Transparentpapier eine Durchlichtcollage erstellt. Die jungen Künstler*innen kreierten kleine Wissensbilder zur Technik des Bergbaus, zu Münzprägestädten, Sagen, Mythen und Berggeistern. Die Wände füllten sich mit über 100 kunstvoll auf Briefumschlägen notierten Geschichten, Landschaften und Figuren und das montane Kulturerbe nahm Gestalt und Farbe an. Die so entstandene Wandbildcollage zeigt die Vielfalt der mit der Montanregion Marienberg verbundenen Themen und nimmt Bezüge zur grenzübergreifenden Bergbaugeschichte und Bergbaukultur auf.

Kontakt: tomaszewski.chris@gmx.de

Fotos: Chris Tomaszewski, Bilder zu den Arbeiten der Schüler*innen und der Ausstellungseröffnung, Juni 2018